Geschichte
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Die Geschichte von DOC Kaas geht bis zum 22. November 1895 zurück, dem Tag der Gründung der “Coöperatieve Stoomzuivelfabriek” (Genossenschaftliche Dampfmolkerei). Der Vorstand erwarb zwei Grundstücke in der Alteveerstraat in Hoogeveen und errichtete dort ein Milchwerk, das 1896 in Betrieb genommen wurde.
Zunächst erzeugte die Fabrik ausschließlich Butter, Buttermilch und Magermilch. Die Butter war für die Verbraucher bestimmt und die Magermilch wurde an die Tierhalter zurückgeliefert, die sie als Futtermittel verwendeten. Im Laufe der Jahre fanden mehrere Umbauten und Erweiterungen statt.
Der Erste Weltkrieg ging an der Dampfmolkerei nicht spurlos vorüber. Der Butterexport wurde unterbunden, und die Distribution im Inland wurde reglementiert. 1915 begann man mit der Herstellung von Milchpulver. Die Fabrik wurde komplett umgebaut und um neue Maschinen, ein Kesselhaus und eine Pulverfabrik erweitert. In dieser Zeit entstand auch der inzwischen wohlbekannte 46 Meter hohe Schornstein der Fabrik in der Alteveerstraat. Im selben Jahr begann man auch mit der Herstellung von Kondensmilch zu experimentieren.
Neues Milchwerk
1925 begann man mit der Produktion von Buttermilchbrei. Im Laufe der Zwanzigerjahre entstanden Kapazitätsprobleme bei der Milchlieferung. Die Milch wurde per Boot angeliefert, was viel Zeit kostete. Darum wurde 1928 eine neue Fabrik gebaut. Für den Bau mussten mehrere Häuser angekauft, ein Kanal entlang der Fabrik ausgehoben, eine Brücke über den Wasserweg zur Alteveerstraat in Hoogeveen gebaut und neue Maschinen erworben werden.
Bis Ende der Zwanzigerjahre sah die Zukunft für das Milchwerk rosig aus. Die Milchlieferungen stiegen an, und den Mitgliedern und Lieferanten wurden gute Milchpreise gezahlt.
Nach dem Börsenkrach von 1929 geriet die Fabrik in schweres Fahrwasser. Wichtige Exportländer erhöhten ihre Einfuhrzölle. Dem Personal der Fabrik (einschließlich des Geschäftsführers) musste der Lohn gekürzt werden.
Auch im Zweiten Weltkrieg geriet die Dampfmolkerei in eine Schieflage. Butter, Margarine und Fette wurden rationiert Ende 1941 wurden die Bauern verpflichtet, Rinder zur Schlachtung abzuliefern, wodurch das an die Fabrik gelieferte Milchvolumen stark zurückging. Trotz der durch die Besatzung verursachten Schwierigkeiten lief der Betrieb im Milchwerk weiter.
In den ersten Nachkriegsjahren trug die Dampfmolkerei in Hoogeveen aktiv zum Wiederaufbau bei, unter anderem durch Erhöhung der Produktion und durch Förderung der Milchlieferungen. Ende der Vierzigerjahre nahm das Exportvolumen rasant zu. Die Genossenschaftsmolkerei Hoogeveen übernahm 1950 die Molkerei „De Vooruitgang“ (Der Fortschritt) in Slagharen, bestehend aus einer Butterfabrik, einer kleinen Käserei und zwei Milchbooten.
Ab den Fünfzigerjahren wurde immer mehr Milch mit Tankwagen transportiert. Darum wurde bei der Dampfmolkerei in der Alteveerstraat eine Garage errichtet. Die fortschreitende Industrialisierung wirkte sich auch auf den Maschinenpark aus. In Hoogeveen wurden damals vor allem Butter, gesüßte und ungesüßte Kondensmilch sowie Voll- und Magermilchpulver hergestellt. Mitte der Fünfzigerjahre wurde das Werk in der Alteveerstraat einer umfangreichen Renovierung, zur Umstellung von Kohle auf Öl unterzogen, um die steigenden Milchmengen verarbeiten zu können. Der Export, insbesondere von Milchpulver und Kondensmilch war für das Milchwerk in den Fünfziger- und Sechzigerjahren von großer Bedeutung.
1962 bündelte die Genossenschaftsmolkerei ihre Kräfte mit den Genossenschaften in Slagharen, Ruinen und Zuidwolde. Ein größeres Unternehmer hatte nämlich bessere Chancen, sich auf dem stark wachsenden Markt zu behaupten. Der Firmenname wurde in „Coöperatie Melkverwerkingsvereniging Drents-Overijsselse Combinatie“ (DOC) geändert. In diesem Jahr lieferten die 3.000 Mitgliedslandwirte der Genossenschaft 80 Millionen Kilogramm Milch. Die alte Käserei in Ruinen wurde geschlossen und 1970 wurde der zweite Milchpulverturm in der Alteveerstraat fertiggestellt.
Das Zeitalter der Milchsammelwagen
Anfang der Siebzigerjahre wurde in der Alteveerstraat in Hoogeveen ein zweiter Milchpulverturm in Betrieb genommen. In diesem Jahrzehnt erfolgte auch die Umstellung von den Milchkannen auf Milchtanks, womit das Zeitalter der Milchsammelwagen begann. Das verlief allerdings nicht ganz problemlos – aus Protest gegen diese Umstellung wurde 1978 die DOC-Geschäftsstelle in Hoogeveen von Dutzenden wütender Landwirte besetzt.
Erweiterung
1987 wurde neben der Butter- und Pulverfabrik in Hoogeveen eine neue Käserei in Betrieb genommen. Nach der Schließung der Fabriken in Slagharen und Zuidwolde sollte dies die Effizienz des Produktionsprozesses verbessern. Um marktorientiert arbeiten zu können, betrieb das Werk zwei Produktionsstraßen mit einer Kapazität von 250.000 Kilogramm Käse pro Woche.
In den Neunzigerjahren wurde beschlossen, die Butterproduktion – mit der in Hoogeveen alles begonnen hatte – einzustellen. Die Produktion konzentrierte sich ab jetzt auf rechteckige 15-kg-Käseblöcke, sowohl natur- als auch foliengereift. Die Produktionsstraße für runde Edamer-Laibe wurde stillgelegt. Um den foliengereiften Käse, der vor allem für den Export bestimmt ist, zu kennzeichnen, wurde die Verpackung mit einem DOC-Logo versehen. Darum wurde der Name DOC zum 1. Januar 1995 in DOC Kaas geändert.
1996 konnte das Unternehmen auf 100 Jahre Milchverarbeitung zurückblicken: von 1.100 Litern im Jahr 1896 zu 800.000 Litern pro Tag im Jahr 1996. DOC Kaas ist ein modernes und expandierendes Unternehmen auf genossenschaftlicher Basis, das im traditionellen niederländischen Markt operiert und seit je stark exportorientiert arbeitet.
2003 errichtete DOC Kaas im Gewerbegebiet Buitenvaart im Molkereipark eine zweite Fabrik. Eine Erweiterung in der Alteveerstraat war nicht mehr möglich, und der neue Produktionsstandort bot die Möglichkeit für eine weitere Entwicklung und die Zusammenfassung verschiedener Aktivitäten unter einem Dach. In dieser Zeit wurde, ebenfalls im Molkereipark, die heutige Fabrik von wheyco errichtet.
DOC Kaas expandierte stetig und gehört inzwischen zu den größten Molkereigenossenschaften der Niederlande. 2007 wurde das Lager für naturgereiften Käse eröffnet; der Molkereipark näherte sich seiner Fertigstellung. 2008 wurden das Lager für foliengereiften Käse und die Büros in Betrieb genommen.
Im Rahmen seiner Strategie, sich zu einem Komplettanbieter im Käsemarkt zu entwickeln, vereinbarte DOC Kaas verschiedene Kooperationen. 2012 übernahm DOC Kaas 100 % der Geschäftsanteile von CheesePartners Holland, und 2013 wurde zusammen mit Vergeer Holland die Firma Kraats Kaas erworben, die aber weiterhin selbstständig im Markt operierte. Unterdessen wurden zur Erweiterung der Produktionskapazität der Fabrik im Molkereipark erhebliche Investitionen getätigt.
Am 21. Mai 2015 erklärten sich die Mitgliedslandwirte von DOC Kaas mit dem Vorschlag zur Fusion mit dem deutschen Molkereiunternehmen DMK Group einverstanden. Diese Fusion wurde am 1. April 2016 vollzogen. Dadurch wurde DOC Kaas B.V. eine Tochtergesellschaft der DMK GmbH und die Genossenschaft DOC Kaas B.A. Miteigentümerin des deutschen Molkereikonzerns.
Im Juli 2017 wurde die Marke Uniekaas von der DMK Group übernommen – die älteste Käsemarke der Niederlande. Dazu gehören auch die Reifungs-, Verpackungs- und Produktionsanlagen des Betriebs in Kaatsheuvel. Es wurde ein neues Uniekaas-Logo entwickelt, und die Verpackungen wurden in frischerer Optik und nachhaltiger gestaltet. Außerdem wurden ein neues Sortiment und eine neue Rezeptur eingeführt; das Clean Label (keine Duft-, Farb- oder Aromastoffe) wurde weitergeführt. 2018 wurde die Dachmarke „Alteveer, alles Gute aus Drenthe“ vorgestellt.